Was ist ein Know Your Customer (KYC) Prozess?

Was ist ein Know Your Customer (KYC) Prozess?

Was ist ein Know Your Customer (KYC) Prozess?

Unsere Welt wird immer digitaler – die Digitalisierung hat Branchen transformiert, und Kunden erwarten heute umfassende Online-Services in allen Lebensbereichen. Neben Online-Shopping wünschen sich Verbraucher inzwischen auch, Versicherungen abzuschließen oder Bankkonten bequem von zu Hause aus zu eröffnen. Diese Anforderungen erfordern nahtlose, vollständig digitale Onboarding-Prozesse.

Während des Onboardings wird ein neues Kundenprofil erstellt, das spätere Transaktionen – wie den Abschluss einer Versicherung – ermöglicht, ohne dass eine physische Identifikation vor Ort erforderlich ist. Die Vorteile eines vollständig digitalen Onboardings liegen auf der Hand: schnell, bequem und zugänglich über PC oder Mobilgerät. Keine langen Warteschlangen, keine Zeitverschwendung – egal ob beim Autokauf, Vertragsabschluss oder der Eröffnung eines Mobilfunkkontos.

Um diese Dienstleistungen rechtlich sicher anzubieten, müssen Unternehmen sicherstellen, dass der Vertragspartner tatsächlich die Person ist, die das Profil nutzt. Diese Verifizierung findet in der Regel während des Onboarding-Prozesses statt. Die Prüfung persönlicher Daten ist Teil des sogenannten Know Your Customer (KYC)-Prinzips. Der KYC-Prozess stellt sicher, dass die Identität der Kunden bestätigt wird, bevor rechtsverbindliche Verträge abgeschlossen werden.

Ein KYC-Prozess umfasst verschiedene Prüfungen, die je nach Unternehmen variieren. Zu den häufigsten Komponenten gehören:

  • ID-Verifizierung

  • Identifizierung des wirtschaftlich Berechtigten (UBO)

  • Screenings zu politisch exponierten Personen (PEP) und Sanktionslisten

  • Anti-Geldwäsche-Prüfungen (AML)

In regulierten Sektoren wird KYC manchmal auch als AML-Prozess (Anti-Money Laundering) bezeichnet, da beide wesentliche Bestandteile des Onboardings neuer Kunden sind.

KYC – Persönlich oder Digital

KYC kann offline (persönlich) oder elektronisch (remote) durchgeführt werden. Traditionell wurde dazu der POSTIDENT-Service genutzt, der eine Identitätsprüfung in Postfilialen ermöglicht. Alternativ erlaubt eKYC (electronic Know Your Customer) eine Online-Verifizierung. Die Nachfrage nach bequemem Onboarding führte zur Entwicklung von eKYC, das vollständige Fernidentifizierung für rechtliche Transaktionen ermöglicht.

In Deutschland hat WebID Solutions mit Video-Identifikationsverfahren Pionierarbeit geleistet und es Nutzern ermöglicht, ihre Identität per Videocall zu bestätigen. 2014 veröffentlichte die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) erstmals Leitlinien zur Videoidentifikation, die 2017 aktualisiert und sicherheitstechnisch erweitert wurden. Damit war Deutschland eines der ersten Länder weltweit, das Videoidentifikation für KYC-Prozesse erlaubte.

Warum brauchen digitale Produkte einen KYC-Prozess?

Die gesetzliche Grundlage für KYC bildet Artikel 8 der 3. EU-Geldwäsche-Richtlinie. Kreditinstitute und Versicherer sind verpflichtet, Kunden zu verifizieren, um Geldwäsche zu verhindern. Darüber hinaus spielt KYC eine zentrale Rolle bei der Terrorismusbekämpfung und der Einhaltung regulatorischer Anforderungen.

Bestimmte Gesetze verbieten Geschäftsbeziehungen mit spezifischen Personen oder Ländern. Verstöße gegen US-Vorschriften können beispielsweise hohe Geldstrafen, Haftstrafen für Führungskräfte und sogar den Verlust von Geschäftslizenzen nach sich ziehen. Neben diesen Risiken kann mangelhaftes KYC auch erheblichen Reputationsschaden verursachen. Regulierte Sektoren sind gesetzlich verpflichtet, KYC zu implementieren, doch viele Unternehmen führen KYC freiwillig ein, um Betrug und kriminelle Aktivitäten zu verhindern.

KYC umfasst verschiedene Due-Diligence- und Compliance-Prüfungen, die rechtliche Transaktionen absichern. Auch wenn KYC nicht für alle Unternehmen gesetzlich vorgeschrieben ist, ist es entscheidend, um sich vor Betrug und Sicherheitsrisiken zu schützen.

Wie funktioniert KYC?

KYC kann sowohl persönlich in einer Filiale als auch online per eKYC durchgeführt werden. eKYC digitalisiert traditionelle KYC-Prozesse und ermöglicht Fernidentifizierung. Prozesse, die früher Wochen dauerten, können heute in Sekunden abgeschlossen werden – zu deutlich geringeren Kosten.

Während des eKYC-Verfahrens weist der Kunde seine Identität durch rechtlich bindende Methoden nach. Dazu gehören Videoidentifikation, biometrische Tests und die Vorlage von Ausweisdokumenten, die per Videoanruf überprüft werden.

Um sicherzustellen, dass eKYC die gleichen Sicherheitsstandards erfüllt wie traditionelle KYC-Verfahren, müssen Unternehmen Prozesse implementieren, die den Anforderungen der 5. Anti-Geldwäsche-Richtlinie (5AMLD) und der eIDAS-Verordnung entsprechen.

Führende KYC-Anbieter

Verschiedene Anbieter bieten unterschiedliche eKYC-Lösungen an. Unternehmen müssen sorgfältig abwägen, welcher Anbieter ihren Anforderungen entspricht.
Wichtige Faktoren sind:

  • Verfügbarkeit der Services

  • Mehrsprachigkeit

  • Preismodelle

  • App-Integration

  • Umfang der Verifizierungsdaten

Top-Anbieter in Deutschland:

  • IDnow (München) – Echtzeit-Verifizierung für über 7 Milliarden Menschen in 193 Ländern.

  • WebID (Berlin) – Videolegitimation, eID, Onlinebanking und KI-gestützte Identitätsprüfungen.

  • POSTIDENT (Deutsche Post) – Identitätsprüfung in Filialen oder online per Videochat und eID.

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